Der Kollege

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Der Thomas muss unter die Leute.
Also wird es Zeit, ein lang gehegtes Vorhaben wahrzumachen.
In der kleinen Welt meines beklage ich manchmal die geringe Thomistendichte meiner Umgebung. Das gilt allerdings nicht für die Blogözese. Da sind wir nämlich zu zweit!
Der Denzinger-Katholik kommentiert die theologische Summe, und das auf eine gelehrte Weise, die mir verwehrt bleibt.
Also ab heute: Ab in die Seitenleiste!

Leckerbissen

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Josef Pieper

Beim Lindenthal-Institut gibt es ein paar hörenswerte Beiträge, unter anderem von Elisabeth Ascombe und, für Fans eine besondere Leckerei: Ein Vortrag vom Altmeister Josef Pieper über die Aktualität der Kardinaltugenden im Originalton!
Die Vorträge lassen sich dort auch als mp3 herunterladen.
Hier lang.

Über das Ziel des Menschen, siebzehnter Teil.

Weil ich wieder mal nicht zum Schreiben komme, setze ich meine kleine Reihe zum Ziel des Menschen fort und poste den siebzehnten Teil einer Arbeit, die ich mal zu schreiben hatte. Sie heißt „remenebit inane“, was das bedeutet, erschließt sich später, in der Arbeit selbst.
Sie hat im Original an die zweihundertfünfzig Fußnoten. Die lasse ich weg, weil die meisten in Latein sind. Wer Fragen zu irgendwelchen Quellen hat, einfach melden.

Viel Freude beim Lesen!

Innere Güter
Bisher also wurden vier sozusagen äußerliche Güter befragt. Das Glück des Menschen jedoch soll, wie gesagt, eher innerer Art sein. So nähert sich der Heilige nun seinem Ziel, indem er den Blick auf den Menschen selbst richtet. Zur Frage stehen körperliche Gesundheit, die Befriedung der natürlichen Triebe (diese können auf Grund der Kürze dieser Arbeit nicht eigens behandelt werden) und das Gut der Seele selbst. Vorweg gesagt konstatiert Thomas auch hier, daß diese Dinge das Glück des Menschen nicht ausmachen können. Den Abschluß der Quaestion bildet dann die Untersuchung, ob denn des Menschen Glück überhaupt in einem geschaffenen Gut bestehen könne.
Zu den Artikeln in ihrer Reihenfolge:
Im fünften ist die Rede vom körperlichen Gut. Im entsprechenden Artikel der Summa contra Gentiles erklärt der Heilige, was mit körperlichem Gut gemeint ist. Er nennt Gesundheit, Schönheit und Kraft.  In dieser früher verfaßten philosophischen Summe nennt Thomas ebenfalls jenes oben bereits herangezogene Argument: Das körperliche Gut ist durchaus Bösen und Guten gemeinsam, des weiteren ist es unbeständig und unterliegt nicht dem Willen. All das ist bereits Grund genug, das letzte und ewige Glück hier nicht suchen zu können.
Im sed contra der theologischen Summe gibt er in liebenswürdiger Schlichtheit eine weitere Antwort: Ein Tier kann, im Gegensatz zum Menschen nicht glückselig werden. Was aber das körperliche Gut angeht, wird der Mensch von vielen Tieren übertroffen: „…vom Elefanten durch die Länge seines Lebens, vom Löwen durch seine Kraft, vom Hirschen durch die Schnelligkeit seines Laufes. Also besteht die Glückseligkeit nicht in körperlichem Gut.“
Das respondeo dann weist wieder in zweifache Richtung.
Sie hat die Kenntnis der fünfundsiebzigsten Quaestion der prima pars zur Voraussetzung, in der die ontologische Grundverfassung des Menschen vor Augen geführt und näher befragt wird.  Diese recht umfangreiche Lehre kann an dieser Stelle nicht eingehender betrachtet werden. Doch wurde bereits gesagt, daß Körper und Seele im strikten Sinn eine Einheit sind. Der Mensch ist, mit Körper und Geist ausgestattet, nicht zusammengesetzt aus zwei Teilen, sondern ontologische Einheit im strengen Sinn. „Weder die Seele ist der Mensch, noch der Leib ist der Mensch, sondern das Kompositum aus beiden.“ Dennoch besteht eine hierarchische Ordnung innerhalb dieses Gefüges. Für Thomas von Aquin ist es eine klare Sache, daß die Seele dem Körper seine Form gibt.
Die Glückseligkeit des Menschen wurde bisher beschrieben als derjenige Zustand, in welchem kein Begehren mehr verbleibt. Das bedeutet, des Menschen höchstes Vermögen muß in der Glückseligkeit, im Erreichen des letzten Zieles, vollkommen befriedet werden. Dieses höchste Vermögen ist aber das der Seele. Das Körperliche ist auf die Verwirklichung des Ganzen hin gerichtet und somit auch auf dessen höchste Tätigkeit, allerdings ohne der niederen entbehren zu wollen. Es kann also konstatiert werden, daß der Körper seine Ausrichtung auf die Seele hat. Nun ist es unmöglich, daß die Erhaltung dessen, was um eines anderen willen ist, den Charakter des letzten Zieles haben kann.
Thomas nennt wieder ein schlichtes Beispiel: Ein Seemann, dem man ein Schiff anvertraut, wird sich nicht als letztes Ziel setzen, dieses zu erhalten, denn es ist um eines anderen willen da, nämlich zum Segeln.
„Und wie dem Seemann nun sein Schiff übergeben wurde, so wurde dem Menschen sein Wille und seine Vernunft anvertraut.“ Es kann also nicht das eigentliche Ziel des Menschen sein, daß er seinen Willen und seine Vernunft lediglich dazu benutzt, sein körperliches Befinden zu erhalten.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der Körper um der Seele willen ist, analog zur Materie, die ebenfalls nur in ihrer Form und ihretwillen existiert. Denn die Seele ist ja Form und Akt des Leibes. „Der Körper ist um der Seele willen da, wie die Materie wegen der Form und die Werkzeuge um dessentwillen, der sie bewegt, damit er durch sie seine Arbeiten ausführen kann.“ Das letzte Ziel geht über die Körperlichkeit hinaus.

Seelisches Gut
Es wird des weiteren zu zeigen sein, daß das letzte Ziel des Menschen diesen selbst und seine gesamte natürliche Anlage völlig übersteigt, daß es seiner Natur wohl gemäß ist, dieses zu wollen und zu erstreben. Es zu erreichen jedoch und zu genießen, das kann seine Natur von sich aus nicht leisten.
In diesem Sinne muß der Heilige auch die folgende Frage verneinen, ob denn die Glückseligkeit in einem seelischen Gut bestehen kann. Er macht deutlich, daß das letzte Ziel in einem Objekt besteht; und das kann der Mensch selbst nicht sein: „Wenn wir also über das letzte Ziel hinsichtlich einer Sache sprechen, die wir eben als das letzte Ziel ersehnen, kann die Seele unmöglich selbst dieses Ziel sein, oder etwas von ihr. (…) Daher ist es nicht möglich, daß die Seele selbst ihr eigenes letztes Ziel sei.“
Es gilt also wieder, gut zu unterscheiden. Dasjenige, das ein Ziel anstrebt, kann dieses selbst nicht darstellen. Will man also das Ziel als solches im Blick behalten, reicht es nicht hin, lediglich das Subjekt zu betrachten, welches auf dieses aus ist. Gänzlich selbstlos kann die Betrachtung allerdings auch nicht vonstatten gehen, denn dann fehlte der Blick auf die Erfüllung dessen, für den das Ziel vorgesehen ist. Schließlich ist es ja die Seele, die in Erwartung steht. Wenn sie selbst auch nicht ihr eigenes Ziel sein kann, so ist sie doch die Betroffene.

Als Ergebnis liegt also vor: Das letzte Ziel des Menschen kann einerseits kein äußerliches Gut, wie Geld, Macht, Ehre und dergl. sein, es kann ebensowenig ein menschlich inneres Gut bedeuten, wie körperliches Wohlbefinden oder eine Befriedung körperlicher Triebe. Auch in der Seele selbst kann es nicht liegen, wohl aber eine ihr zukommende Sache sein, der gegenüber der ganze Mensch in Erwartung steht (ut in potentia existens).
Es bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten: Den Abschluß der vorliegenden Quaestion bildet die Frage, ob die Glückseligkeit des Menschen denn überhaupt in einem geschaffenen Gut bestehe.
Das respondeo wiederholt noch einmal die Bedingungen: Die Glückseligkeit ist jenes vollkommene Gut, welches alles Begehren ganz und gar zu stillen vermag. Andererseits wäre es kein letztes Ziel, wenn noch etwas in Erwartung verbliebe. Das Entscheidende ist: „Das Objekt des Willens, welches das menschliche Streben ausmacht, ist das universale Gute, ebenso wie das Objekt des Intellekts das universale Wahre ist. Daraus folgt, daß nichts den Willen des Menschen zu befrieden vermag, außer das universale Gute. Das aber findet sich in keinem Geschöpf, sondern nur in Gott.“

Hier lang gehts zum ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten, achten, neunten, zehnten, elften, zwölften, dreizehnten, vierzehnten, fünfzehnten, sechzehnten Teil.

Über das Ziel des Meschen, sechzehnter Teil.

Weil ich derzeit nicht zum Schreiben komme, setze ich meine kleine Reihe zum Ziel des Menschen fort und poste den sechzehnten Teil einer Arbeit, die ich mal zu schreiben hatte. Sie heißt „remenebit inane“, was das bedeutet, erschließt sich später, in der Arbeit selbst.
Sie hat im Original an die zweihundertfünfzig Fußnoten. Die lasse ich weg, weil die meisten in Latein sind. Wer Fragen zu irgendwelchen Quellen hat, einfach melden.

Viel Freude beim Lesen!

Ehre
Nachdem der Reichtum ins Auge gefaßt wurde, fährt Thomas fort mit der Frage, „ob des Menschen Glück in Ehrungen zu finden sein könnte.“
Zunächst scheint das wieder der Fall zu sein, und die gewählten Argumente gegen die eigentliche Meinung des Magisters geben die Richtung vor.
Zum einen wird die Glückseligkeit Lohn der Tugend genannt. Offensichtlich jedoch scheint gerade eine jemandem zukommende Ehre ebenso Lohn der Tugend zu sein. Also kann die Glückseligkeit durchaus in erwiesener Ehre bestehen. Diesem Einwand gemäß fallen Ehre und Glück gleichsam ineins.
Der zweite Einwand meint, „was Gott und den zu höchst Exzellenten zukommt, scheint doch am meisten Glückseligkeit zu sein, welche ja im vollkommenen Gut besteht. Sagt doch der Apostel im ersten Korintherbrief, allein Gott kommt Ehre und Glorie zu.“
Das dritte Argument stützt sich auf empirische Beobachtung und geht auf das Streben des Menschen: Das am meisten Begehrte macht das Glück des Menschen aus. Das stimmt in der Tat überein mit der Meinung des Heiligen: Das letzte Ziel ist das von jedem zuhöchst gewollte. Und ein Blick auf das Bemühen der Menschen zeigt entsprechend auch, daß man sich um kaum etwas so sehr müht, wie um seine Ehre. Sie zu erlangen und zu wahren nimmt jedermann allerlei Nachteile in Kauf. Selbst der tugendhafte Mensch fürchtet kaum etwas mehr, als den Schaden seiner Ehre. Somit scheint geehrt zu werden das größte Glück des Menschen zu sein.
Es werden also einige Gründe angeführt, die zeigen, daß eine gesunde Ehre dem Menschen sehr lieb und teuer ist. Ein Blick auf die abendländische Geistesgeschichte und die antiken Kulturen bestätigt das. Es war stets ein sehr hohes Gut, sich im Leben mit recht begründeter Ehre innerhalb des Sozialwesens schmücken zu können.
Das sed contra  jedoch offenbart die Richtung, in die der Meister weisen möchte: „Die Glückseligkeit ist im Glücklichen. Die Ehre aber ist nicht im Geehrten, sondern mehr in jenem, welcher dem Geehrten die Ehre erweist.“ Es ist wieder der schon erwartete zweite und genauere Blick auf die Sache, der das Gemeinte an den Tag legt. Geehrt zu werden ist ein Phänomen, das Gemeinschaft voraussetzt. Ehre zu erweisen fordert den, der sie erweist. Notwendig ist also ein dem Geehrten Äußeres. Und genau das kann für die Glückseligkeit nicht hinreichen. Ist sie doch wesentlich dem Glückseligen innerlich zu eigen. Also besteht die Glückseligkeit nicht im Empfang von Ehre.
Sie ist allenfalls Zeichen und Zeugnis von Vortrefflichkeit. „Und daher kann zwar die Ehre dem Glück folgen, prinzipiell in ihr bestehen kann aber die Glückseligkeit nicht.“

Anerkennung und guter Ruf
Der folgende dritte Artikel ähnelt beim ersten Hinsehen dem vorigen. Es steht zur Frage, ob das letzte Glück denn in gutem Ruf und Anerkennung bzw. im Ruhm (fama, sive gloria) bestehen könne.168 Es ist dem Leser bereits klar, worauf es geht, nämlich auf eine Ablehnung dieser Dinge im Hinblick auf das letzte Glück des Menschen.
Im corpus articuli beginnt der Meister mit einem Zitat des Ambrosius von Mailand: Das Phänomen des Ruhms (gloria) kommt kurz zur Definition. Sie sei offenbar nichts anderes als klare Kenntnisnahme von Tatsachen, die lobenswert bemerkt werden. Es gibt aber nicht nur den menschlichen Maßstab, sondern ebenso den Gottes. Menschliche Erkenntnis hat ja seinen Grund an den erkannten Dingen selbst, göttliches Erkennen dagegen ist der Grund, auf dem die erkannten Dinge überhaupt zustande kommen. Das bedeutet, menschliches Erkennen hat die Existenz der Dinge zur Voraussetzung, wogegen das göttliche Erkennen sie hervorruft und im Sein hält. Daher hängt das Gut des Menschen in seiner Ursache letztlich am Maß der Erkenntnis Gottes.
Auch hier findet ein schon bekannter Begriff seine Anwendung. Es geht um das Stehen der Dinge in der letzten Wahrheit. Im Gegensatz zum Phänomen empfangener Ehre können guter Ruf und Anerkennung durchaus etwas fadenscheiniger sein oder auch auf Dinge gründen, die jemandem ohne ehrenvolle Tätigkeiten zufallen. Und dahinein spricht der Heilige: Erst was der Mensch vor Gott ist, das ist er in unverbrüchlicher Wahrheit.

Macht
Mit scharfem Blick nimmt der Aquinate ein weiteres, häufig angestrebtes Phänomen vor den Blick seiner Analyse: das Bedürfnis nach Macht. Seine Begründung, daß diese nicht des Menschen Glückseligkeit ausmachen kann, ist schlicht und in zweierlei Hinsicht belegt.
Zum einen hat Macht den Charakter eines Prinzips. Das bedeutet, Macht als solche bekommt ihren Sinn erst, wenn mit ihrer Hilfe etwas geschieht, d.h. wenn von ihr etwas ausgeht, wenn sie zu Nutzen kommt. Für sich genommen hat Machtbesitz, ebenso wie Reichtum, keinen Wert. Die Glückseligkeit selbst aber hat Zielcharakter. Daher können beide nicht identisch sein.
Der zweite Grund ist ebenso einfach: Macht läßt sich in gutem wie in bösem Sinn ausüben. Wenn aber die Glückseligkeit das eigentliche und vollkommenste Gut des Menschen genannt wird, dann müßte die Glückseligkeit sich auf einem guten Einsatz von Macht beschränken. Es wird also deutlich, daß die Macht selbst und für sich genommen keinen eigenständigen Wert hat.

Erklärende Zusammenfassung
Zum Schluß des corpus articuli faßt der Heilige die bisherigen Artikel noch einmal zusammen. Demnach können vier gute und allgemeine Gründe ins Feld geführt werden, welche die Unmöglichkeit aufzeigen, daß die oben genannten Dinge Glückseligkeit bedeuten.
Erstens: Alle genannten Güter können bei guten und bei bösen Menschen gefunden werden. Die Glückseligkeit des Menschen hingegen bedeutet sein höchstes Gut, welches sich ja nicht mit dem Bösem verträgt.
Zweitens: Die Glückseligkeit genügt sich selbst. Hat ein Mensch sie einmal erreicht, fehlt ihm nichts mehr zu seinem Glück. Im Besitz der oben genannten Güter aber kann ihm immer noch sehr Wichtiges fehlen, wie Weisheit, körperliche Gesundheit und ähnliches.
Drittens: Die Glückseligkeit des Menschen ist von der Art, daß aus ihr für niemanden etwas Schlechtes hervorgehen kann. Das ist von den oben gesagten Dingen nicht zu behaupten. Die schlichte Beobachtung des Lebens zeigt ja, daß Reichtümer nicht selten zum Schaden desjenigen gehortet werden, der sie besitzt. Und dieses Argument läßt sich auf alle genannten Güter anwenden.
Viertens: Die Glückseligkeit entstammt Prinzipien, die dem Menschen innerlich sind, da er ja von Natur aus auf sie hin seine Ordnung hat. Die vier oben genannten Güter haben hingegen mehr äußerliche Ursachen, und es bedarf zumeist glücklicher Umstände, sie zu erlangen.
Diese Dinge also können nicht das Glück des Menschen ausmachen.

Hier lang gehts zum ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten, achten, neunten, zehnten, elften, zwölften, dreizehnten, vierzehnten, fünfzehnten Teil.

Über das Ziel des Menschen, dreizehnter Teil

Heute setze ich meine kleine Reihe zum Ziel des Mensche fort und poste den dreizehnten Teil einer Arbeit, die ich mal zu schreiben hatte. Sie heißt „remenebit inane“, was das bedeutet, erschließt sich später, in der Arbeit selbst.
Sie hat im Original an die zweihundertfünfzig Fußnoten. Die lasse ich weg, weil sie zum großen Teil in Latein sind. Wer Fragen zu irgendwelchen Quellen hat, einfach melden.

Viel Freude beim Lesen!

Ob es ein letztes Ziel gibt
Ludger Oeing-Hanoff erklärt: „Wenn ferner etwa von einem Menschen gesagt wird, er sei ein unum, bezeichnet dieses Prädikat nicht eine von diesem realen Menschen verschiedene Natur. Das gleiche gilt aber auch, wenn man den Menschen ein ens nennt. Daraus ergibt sich nun, daß das Eine und das Seiende sachlich nicht verschieden sind, denn wenn sie, vom Menschen ausgesagt, dieselbe eine Sache bezeichnen, müssen sie auch untereinander sachlich identisch sein.“
Das letzte Ziel stillt in erster Linie und eigentlich die Sehnsucht nach der plenitudo essendi, nach der Fülle des eigenen und einen Seins. Ist das erreicht, bleibt nichts übrig, was weiter erstrebt werden könnte. Also muß das letzte Gut ein einziges sein.

Im weiteren Fortgang der Quaestion legt der Meister noch einmal dar, daß alles menschliche Handeln im Willen auf das letzte Ziel geschieht. Diese Problematik wurde oben bereits in Grundzügen dargelegt. Was im Folgenden zur Ausführung kommt, bereichert aber noch einmal die Skizze vom Bild des Menschen.
In der Antwort zum Artikel heißt es: Jede im Beginn stehende, noch unvollendete Vervollkommnung hat ihre Richtung auf den Genuß in ihrer vollkommenen Erfüllung.
Der erste Einwand und dessen Beantwortung profilieren diese Aussage. Es wird angeführt, daß der Scherz, das Heitere im Leben, im strikten Sinn nicht als brauchbar zweckhaft bezeichnet werden kann, sondern allenfalls in sich selbst einen Sinn hat. Was jedoch dem letzten Ziel dienen soll, muß, so der Einwand, eher von ernsthafter Natur sein. Offenbar handelt der Mensch, zumindest wenn er scherzt, nicht um seines letzten Zieles willen.
Der Meister antwortet: In der Tat ist das Spiel nicht auf ein ihm äußeres Ziel hingeordnet. Dennoch ist es gut für den, der spielt. Denn der Spielende hat Freude bei seiner Tätigkeit und kann die dem Spiel eigentümliche Ruhe genießen. Und das ist allemal als Gut zu bezeichnen. Das letzte Ziel des Menschen bedeutet ihm das höchste und vollkommene Gut. Somit liegt sogar im zweckfreien Spiel bereits ein Hinweis auf das letzte aller Ziele.
Dieser Gedanke wurde in ähnlicher Form schon im Zusammenhang mit der Betrachtung der Wahrheit angesprochen. Auch die contemplatio veritatis wurde ja verglichen  mit dem zweckfreien Tun des Spiels; auch sie bedarf keines Äußeren und ist bereits Angeld auf die Schau letzter Wahrheit. Thomas hat durchaus eine hohe Meinung vom zweckfreien Tun und vom Genuß angenehmer Tätigkeit. Die leichte Seite des Lebens kommt zu Ehren, wenn ihr Sinn und ihre fundamentale Wichtigkeit angesprochen wird.
Die Antwort des Artikels hat folgende Richtung: „Das zweitrangig Erstrebbare setzt das Strebevermögen nicht in Gang, es sei denn im Hinblick auf ein zuerst Gewolltes, welches das letzte Ziel ausmacht.“ Obwohl auch dieser Sachverhalt bereits zur Sprache kam, zeigt sich dem aufmerksamen Betrachter, daß hier die naheliegenden Ziele in positiver Wertung stehen.
In der folgenden Untersuchung wird ausführlich behandelt, worin denn das letzte Ziel des Menschen überhaupt bestehen kann. Die oben vierfach aufgegliederte Annahme letzter Ziele wird sich nochmal als nicht zureichend für das letzte Glück erweisen. Wenn diese Dinge dennoch ernsthaft erstrebt werden, hat das durchaus sein Recht, doch geschieht es im Hinblick auf etwas Hinausweisendes. Es ist also gar „nicht notwendig, immer an das letzte Ziel zu denken.“ Thomas ist der Auffassung, ein jedes Streben behalte in sich eine bleibende Zugkraft auf das letzte Ziel hin, mag man an dieses denken oder nicht.

Gleichheit aller Menschen im letzten Ziel
Der siebte und vorletzte Artikel enthält eine fundamentale Aussage: Alle Menschen haben dasselbe letzte Ziel, und das ist die Glückseligkeit. Es gibt also eine Gleichheit aller Menschen, was ihr letztes Wünschen angeht.
Um diese Aussage machen zu können, stößt der Meister wieder vor auf den Kern der Sache. Als Gegenargument muß gelten, daß die Menschen sich sehr wohl unterscheiden in ihren Vorstellungen vom letzten Ziel und ebenso in der Weise, wie sie es erreichen. Als Beispiel konstatiert Thomas, jedem Geschmackssinn sei das Süße liebenswert. Die einen nun mögen mehr süßen Wein, die anderen Honig oder sonstiges. Hier können die Vorstellungen und Ansichten sehr wohl differieren. Sollten jedoch wirklich alle das Süßschmeckende mögen, so wäre jene Süße einfachhin die liebenswerteste, an welcher sich derjenige am meisten erfreut, dem der feinste Geschmackssinn eignet. Als Maßstab für das letzte Ziel muß also jemand gelten dürfen, der den feinsten Sinn für das wirklich Gute hat.

Hier lang gehts zum ersten Teil,
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Über das Ziel des Menschen, zwölfter Teil

Heute setze ich meine kleine Reihe zum Ziel des Mensche fort und poste den zwölften Teil einer Arbeit, die ich mal zu schreiben hatte. Sie heißt „remenebit inane“, was das bedeutet, erschließt sich später, in der Arbeit selbst.
Sie hat im Original an die zweihundertfünfzig Fußnoten. Die lasse ich weg, weil sie zum großen Teil in Latein sind. Wer Fragen zu irgendwelchen Quellen hat, einfach melden.

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Ob es ein letztes Ziel gibt
Nachdem im bisherigen Verlauf der Quæstio ein erstes Bild vom Menschen gezeichnet wurde, kommt nun mit der nächsten Frage erstmals das Ziel als solches und sein Charakter vor den Blick.
Der vierte Artikel untersucht, ob viele Ziele, die ein Mensch sich steckt, ins Unendliche fortschreiten können, oder ob man nicht dagegen einen Endpunkt annehmen muß, auf den hin alle ihre Ausrichtung haben.
Ähnlich wie in den Gottesbeweisen, wo aufgezeigt wird, daß die Gründe des Daseins nicht ins Unendliche gehen können, wird auch hier deutlich gemacht, daß menschliches Handeln ebenso Anfang und Ende haben muß, um überhaupt sinnvoll gedacht werden zu können.
Thomas argumentiert logisch: „In allen Dingen, welche  zueinander hingeordnet sind, muß man annehmen, wenn das erste entfernt wird, fallen auch die anderen weg, die auf das erste hin sind.“ Zum Verständnis dieses Sachverhaltes bemüht Thomas wieder das für ihn einsichtigste Beispiel vom ersten Beweger aus der aristotelischen Physik: Würde kein erster Grund aller Bewegungen existieren, könnten auch die späteren Bewegungen nicht stattfinden, da sie, wenn auch vermittelt, sich doch einer ersten verdanken.
Thomas konstatiert also zunächst einmal nicht das letzte, sondern das erste Notwendige der Bewegung, die Notwendigkeit, einen Anfang anzunehmen.
Ist nun vom Ziel einer Handlungsreihe die Rede, läßt sich eine zweifache Ordnung beobachten: eine der Absicht und eine der Ausführung. Bei beiden muß es ein erstes geben. Denn in der Absicht, also im sich Ausstrecken auf das, was überhaupt und letztlich erreicht werden soll, liegt das Prinzip des ganzen Strebens. Mit anderen Worten, eine Handlung überhaupt beginnen zu wollen, setzt eine klare und letzte Zielvorstellung voraus. Jede Handlungsreihe existiert in dieser Spannung. Wäre dieser intentionale Anfang nicht, käme das Strebevermögen nicht in Gang. So bildet die Intentio, das Erfassen eines gewollten Zieles und das willentliche Ausstrecken nach ihm, den ersten Beweggrund in dieser Reihe der Absicht.
Das nun, welches in der Reihe der Ausführung Prinzip ist, ist das, worauf die erste der Tätigkeiten sich richtet. Im Falle des Wegfalls dieses ersten käme ebenfalls keine Handlung in Gang.
Nun sagt Thomas etwas Entscheidendes: Prinzip der Intentio ist das letzte in der Reihe der Ziele und das Prinzip der Ausführung ist das erste. Das heißt, liegen mehrere Ziele vor, erstrebt der Tätige jeweils das nächstliegende Ziel an, wobei das letzte die eigentliche Motivation für alle bildet.
In beiden Ordnungen, sowohl in der der Intentio, als auch in der der Ausführungen ist also ein Regreß ins Unendliche nicht zu denken. Das Fehlen eines letzten Zieles würde bedeuten, die intentionale Spannung des Menschen würde nie ganz zur Ruhe kommen können, auch wenn verschiedene Ziele vorhanden wären und angestrebt würden. Fehlte andererseits in der Reihe der Ausführungen die Begrenzung des Strebens auf das erste Zwischenziel, dann könnte der Gang, auch in Richtung auf das letzte Ziel nicht beginnen.
Den Slogan „der Weg ist das Ziel“ hätte Thomas von Aquin sicherlich nicht ohne Erstaunen zur Kenntnis genommen.
Man muß jedoch annehmen, daß nicht jedem Menschen das letzte Ziel seines Lebens im Bewußtsein steht. Und doch hat die menschliche Befindlichkeit vom Schöpfungsakt her auf das Gute hin seine Ausrichtung. Daraus resultiert eine hinter jedem angestrebten Teilgut stehende Ausrichtung auf ein letztes und endgültiges Gut.

Einheit des letzten  Zieles
Bisher wurde klargestellt, daß der Mensch um eines letzten Zieles willen zur Handlung kommt.
Nun steht zur Frage, ob ein einziger Mensch mehrere letzte Ziele zugleich haben könne.
Vom ersten Einwand aus scheint das der Fall zu sein. Augustinus heranziehend wird die Tatsache ins Feld geführt, daß sich offensichtlich „einige Ziele des Menschen vierfach aufgliedern: nämlich in sinnliche und geistliche Freuden, in die Stillung des Bedürfnisses nach Ruhe, in der Versorgung primärer Grundbedürfnisse und schließlich in ein Leben gemäß der Tugenden. Das sind offensichtlich mehrere. Also kann ein einziger Mensch das letzte Ziel seines Willens in mehrere verlegen.“
Thomas antwortet kurz: Wenngleich manche mehrere Dinge als letzte Ziele vorlegen, tun sie dies unter der Voraussetzung, daß diese als Ganzes einen einzigen letzten und gewollten Zustand ausmachen. Mögen im Erreichen des letzten Zieles auch mehrere Wünsche zugleich zur Ruhe kommen, läßt sich doch sagen, es geschehe in einem einzigen Zustand der Verwirklichung.
Er begründet seine Vorstellung von der Einheit des letzten Zieles mit der Einheit der menschlichen Natur. Sie kann, eben weil sie eine ist, auch nur auf ein einziges seine Ausrichtung haben. Und das ist die höchst mögliche Vollkommenheit. Thomas schreibt: „Wie im Prozeß rationellen Vorgehens das naturhaft Erkannte prinzipieller Ausgangspunkt ist, so ist das Prinzip im Prozeß der rationellen Strebekraft, welcher der Wille ist, das, was naturhaft ersehnt wird. Dieses aber muß ein einziges sein, weil die Natur selbst stets auf ein einziges hinstrebt.“
Grundsätzlich tendiert jede Natur dahin, in größtmöglicher Fülle sie selbst zu werden. Und da der Mensch als Person unteilbar ist, so liegen alle Vorstellungen eines letzten Zieles in einem einzigen Zustand. Dem liegt das scholastische Axiom zugrunde, nach dem es heißt: ens et unum convertuntur.
Die Lehre des Thomas von Aquin hält unbedingt fest an dieser Einheit des Menschen. Der Mensch ist eine individuelle Substanz, auf welche die Begriffe der thomanischen Transzendentalienlehre zutreffen. Der Mensch ist einer, der zur Welt kommt und er stirbt als einer. Wenn wir ihn Seiend nennen oder Einen, so sind das zwei verschiedene Aussagen von ein- und derselben Natur.

Hier lang gehts zum ersten Teil,
hier lang zum zweiten,
hier zum dritten,
hier zum vierten,
hier zum fünften,
hier zum sechsten,
hier zum siebten,
hier zum achten,
hier zum neunten,
hier zum zehnten,
hier zum elften.

Über das Ziel des Menschen, elfter Teil

Heute setze ich meine kleine Reihe zum Ziel des Mensche fort und poste den elften Teil einer Arbeit, die mir mal aufgegeben worden ist. Sie heißt „remenebit inane“, was das bedeutet, erschließt sich später, in der Arbeit selbst.
Sie hat im Original an die zweihundertfünfzig Fußnoten. Die lasse ich weg, weil sie zum großen Teil in Latein sind. Wer Fragen zu irgendwelchen Quellen hat, einfach melden.

Viel Freude beim Lesen!

Es ist dem Aquinaten, wie bereits gesagt wurde, eigentümlich, das Ganze ins Auge zu fassen. Wenn also vom Menschen die Rede ist, so gilt es erst einmal, mit einem gewagten Ausblick die Weite des Horizontes abzuschreiten, vor dem sich das zu Betrachtende abzeichnet. Und so beginnt die anthropologische Abhandlung mit dem eigentlichen Ursprung, der Ebenbildlichkeit und dann mit dem letzten Ziel des Menschen. Hier liegen zwei Dinge unmittelbar beieinander: Zum einen eine Aussage im Vorwort zur prima secundæ, nach welcher zunächst von Gott die Rede sein mußte, um nun den Blick auf den Menschen richten zu können.109 Zum zweiten ist dann gleich die Rede vom Ziel des Menschen als solchem. Dieses Nahe-beieinander-liegen hat seinen Grund in der Tatsache, daß für Thomas Herkunft und Ziel ineins fallen.
Vom Ziel einer jeden Sache, vom Um-willen seines Existierens her läßt sich dieses erst in rechter Weise verstehen, denn „in allen Dingen stellen wir fest, daß, wenn jemand etwas von seinem Ursprung her anschaut, er die Wahrheit auf vollkommenere Weise betrachten kann.“
Thomas beginnt also seine Lehre vom Menschen weder mit moralischen Erwägungen, noch mit einer Lehre von Sünde und Erlösung, sondern zunächst mit dem Ursprünglichen, dem Herkommen. In diesem Sinne läßt sich dieser Ansatz durchaus als sozusagen vormoralische Untersuchung ansehen.
In der theologischen Summe hebt die Anthropologie an mit der Quæstio de ultimo fine hominis, deren erster Artikel sich der Frage stellt, ob es dem Menschen überhaupt zukomme, zielhaft zu handeln.

Hier skizziert der heilige Thomas wieder eine grundlegende Unterscheidung. In seiner Vorliebe, gleich Klarheit zu schaffen, kommt als erstes die Handlung als solche zur Sprache. Es gibt da zwei Arten von Handlungen, die ein Mensch vollbringen kann. Und von beiden kommt es nur einer zu, den Menschen wirklich als den einen Menschen zu zeigen. Diese Art der Handlung wird actus humanus genannt. Auf der Annahme fußend, ein jedes Ding sei lediglich im Akt erkennbar, bietet sich auch der Mensch als der, der er ist, erst und eigentlich im Vollzug jener Akte, die ihn als ihn zeigen. Dazu gehört wesentlich der actus humanus.  Er nun ist stets geleitet von einem klaren Willen der einen Person, die da handelt.
Die andere Art der Tätigkeiten des Menschen ist der actus hominis. Dieser steht nicht unter der Führung von Vernunft und Willen. Man kann sagen, den actus hominis tut jeder. Er hat nicht das Unverwechselbare einer frei gewollten Vernunfthandlung. Thomas nennt als Beispiele das Kraulen des Bartes und das unbewußte Bewegen von Händen und Füßen im Hinblick auf andere Ziele. Der Mensch „unterscheidet sich nun von den Kreaturen ohne Vernunftbegabung dadurch, daß er der Herr über seine Werke ist.“
Thomas hebt am Menschen zuerst einmal das wesentlich Unterscheidende hervor, um dann eine Skizze seiner Befindlichkeit umreißen zu können. Er läßt die naturgegebene Teleologie hinter sich und richtet seinen Blick auf das Reich der Vernunft. Auf dieser Basis ist dann die Antwort zur eingangs gestellte Frage nach dem eigentümlichen Ziel des Menschen möglich. Überall dort, wo der Mensch sich zeigt als der, der er ist, vernünftig und klar gewollt handelt, überall dort kann sich nun der Blick auf seine Ziele richten. Das zielhafte Handeln ist also kein Nebenbei, sondern dem Menschen zuinnerst wesentlich und konstitutiv, auch für seine Erkennbarkeit.

Die erste Kontur des Menschlichen ist gezeichnet.
Ein auf klarer Erkenntnis fußender Wille, die Selbstverfügung und die Herrschaft über die eigenen Werke offenbaren und sichern seine Freiheit. „Jene also, welche über die Gabe der Vernunft verfügen, bewegen sich selbst zum Ziele. Denn ihnen eignet die Herrschaft über ihr Handeln durch ihren freien Willen“, denn „wo immer geistige Erkenntnis ist, da ist auch freier Wille.“

Actus humanus und Moral
Im dritten Artikel der Quaestion über das letzte Ziel verschärft sich das Profil des Menschlichen. Es geht um die Frage, ob das Ziel einer Handlung dieser ihre Gestalt gibt. Das corpus articuli endet mit der Behauptung, „Menschliches Handeln und moralisches Handeln sind identisch.“ Damit ist zum ersten Mal ausgesprochen, daß der Mensch ein moralisches Wesen ist, d.h. er ist frei, hat Ursächlichkeit und steht in Verantwortung. Zum Verständnis der für diese Arbeit relevanten Aussage werden der erste Einwand des Artikels und dessen Antwort ins Auge gefaßt.
Es heißt dort im Einwand, das Ziel sei äußeres Prinzip des Handelns, weil dieses ja nach Vollendung des Tuns erreicht wird. Ein jedes Ding aber empfange seine Gestalt von einem inneren Prinzipgrund. Also erhalte das menschliche Handeln seine Gestalt nicht vom Ziele her, da das Ziel erst durch das entsprechende Tun erreicht werden kann.
Thomas antwortet, das Ziel sei einer Tat eben nicht ganz und gar äußerlich. Es verhalte sich zum Akt der Tat wie ein inneres Prinzip und bilde dessen Begrenzung. Das bedeutet, ein ins Auge gefaßtes Ziel menschlichen Handelns ist für das Tun von innerlich formgebender Natur. Das äußere Erscheinungsbild einer Tat oder deren Ergebnis allein sind nicht hinreichend, die Natur und Gestalt einer menschlichen Handlung ihrem Wesen nach zu erfassen.
Moralisch sein heißt, als Konsequenz dieses Gedankens, eine Vision haben. Denn die moralische Qualität einer Handlung hat ja ihren Grund im Ausblick auf ein Ziel. Hier kommt zur Sprache, daß motivlose Moralität dem Menschen nicht zukommt.

Hier lang gehts zum ersten Teil,
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hier zum sechsten,
hier zum siebten,
hier zum achten,
hier zum neunten,
hier zum zehnten.

Zur Augenheilung

Mal ein paar andere Statuen meines Helden.

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Etwas gröber ins Holz geschnitzt und mit sorgevoller Mine.

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Mit barocker, gequälter Drehung und güldenem Gewande.

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Die neothomistische Version mit Riesenschuhen und dem Modernismus die Grenzen zeigend.

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Schließlich mein persönlicher Favorit: Mittelalterliche Figur, schlicht mit Buch und tiefem Blick.